WOBLUG Technik-Treff online an Himmelfahrt
Hallo zusammen,
am kommenden Donnerstag ab 19:00 Uhr habe ich diesmal ein Thema rausgesucht, was mich selber auch immer wieder als Administrator unter Stress setzt. Mir persönlich reicht LibreOffice auf meinem Linux-PCs vollkommen aus. Hab ja vor 20 Jahren Volkshochschulkurse zu OpenOffice – dem Vorgänger – gegeben. Die Oberfläche hat sich bis heute nicht so drastisch geändert, wie bei dem allseits bekannten Office-Paket aus Redmond. Merkwürdigerweise machen hier viele Menschen scheinbar klaglos jeden Designwechsel von Microsofts- Marketingstrategen mit. Hätte ich damals MS-Office geschult, dann wäre mir der Nachschub an Teilnehmern nie ausgegangen.
In vielen Stellenausschreibungen finden man unter den Anforderungen: „Gute in MS-Office Anwendungen“. Was sagt dieses Kriterium überhaupt aus, wenn diese Person gerade frisch von der Schule kommt und ausschließlich bisher mit Office 365 gearbeitet hat. Dann im Unternehmen aber auf Office 2016 trifft. Genauso könnte man in den Anforderungen schreiben: „Gute Kenntnisse in der Bedienung von Volkswagen Modellen“ statt „Führerschein Klasse …“.
Natürlich könnte man jetzt sagen, der IT-Nerd hat gut reden, für den ist ja alles total einfach. Sorry Leute, da muss ich leider korrigieren. In den Büros sitzen weitaus mehr normale Leute mit weitergehenden Office-Kenntissen, als Administratoren. Was die Admins aber im Blut haben, ist ihre Unerschrockenheit, wenn etwas in der IT klemmt. Sie geben nicht gleich auf, wenn ein Menüpunkt plötzlich nach dem Update woanders sitzt oder die Formatierung in der Textverarbeitung etwas verrutscht ist. Weil sie sich weniger mit der Bedienung, als mehr mit Funktionsweise von Office-Programmen beschäftigen. Dadurch überdauert man problemlos mehrere neue Versionen von dem hier jetzt mehrfach angesprochenen MS-Office.
Natürlich können wir nicht knallhart von allen Büromenschen ein Umdenken verlangen. Manchmal kommt man um einen pragmatischen Ansatz nicht herum. Wenn man in Linux in die Büros bringen will, dann kann man selten erfolgreich auch ein OpenSource-Office durchsetzen. Spätestens beim Datenaustausch mit Partnerfirmen oder Behörden, fällt einem immer wieder die unglaubliche Abhängigkeit von Microsofts Office-Formaten auf die Füße. Aber soll man jetzt nur deswegen auch auf Windows setzen und sich die ganzen Folgekosten und Risiken aussetzen, die dieses Betriebssystem nun einmal mit sich bringt? Nein, hier könnte man auch einen pragmatischen Weg gehen. Es gibt zum Beispiel seit vielen Jahren ein flottes kleines Office-Paket von der Firma SoftMaker aus Nürnberg. Das läuft sowohl auf Linux, Mac und Windows! Word Dokumente werden damit meist besser dargestellt und verarbeitet als mit LibreOffice. Ähnliches gilt für das im Vergleich noch junge Produkt OnlyOffice. Freie Software ist es obendrein.
Als Linuxer möchte man natürlich eine perfekte freie Lösung ohne irgendwelche Abhängigkeiten. Nur wenn man wegen einem stringenten Fahrplan letztendlich doch wieder gegen den Riesen Microsoft verliert, dann halte ich ein freies Linux mit proprietären Office für praktikabel.
Also genug Stoff um an Himmelfahrt mal darüber zu diskutieren.
Wann: Donnerstag, 13. Mai 19:00Uhr
Videokonferenz:
https://teamjoin.de/WOBLUG-Tr…
Bis dahin,
Norbert Schulze